Trauer um Dietmar Herz

Der ehemalige Staatssekretär im Thüringer Justizministerium, Professor Dr. Dietmar Herz, ist tot. Er starb nach langer Krankheit im Alter von 59 Jahren. „Professor Herz genoss sowohl im politischen Bereich, in der Justiz als auch in der Wissenschaft hohe Anerkennung. Sein Tod hat mich sehr berührt“, sagt Justizminister Dieter Lauinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). Herz hatte unter anderem die Umgestaltung des Thüringer Justizvollzugs hin zu einem behandlerischen Ansatz maßgeblich mitgeprägt. „Durch sein vielfältiges Engagement hinterlässt er in verschiedenen Bereichen der Justiz seine klare Handschrift“, so Lauinger. „Professor Herz hat sowohl die Kolleginnen und Kollegen in der Justiz als auch die Mitglieder der Landesregierung sowie Parlamentarierinnen und Parlamentarier der verschiedenen Parteien durch seinen Sachverstand beeindruckt“, sagt Staatssekretär Sebastian von Ammon. „Er hat trotz seines umfassenden Wissens seinem Gegenüber immer Raum für eigene Positionen gelassen und ist jedem immer mit Respekt begegnet. Die Betroffenheit im gesamten Ministerium und in der Justiz ist sehr groß.“ Dietmar Herz wurde 1958 in Schwabniederhofen (Bayern) geboren und studierte von 1981 bis 1987 Politikwissenschaft, Philosophie und Geschichte sowie Rechtswissenschaft in München. 1991 wurde er mit seiner Dissertation zum Thema „Das kurze amerikanische Jahrhundert. Auf der Suche nach innerer und äußerer Ordnung“ promoviert, 1996 folgte die Habilitation mit der Schrift „Die wohlerwogene Republik. Das konstitutionelle Denken des politisch-philosophischen Liberalismus bei Schöningh“. Nach verschiedenen Positionen an wissenschaftlichen Einrichtungen kam Dietmar Herz im Jahr 2000 als Professor für Vergleichende Regierungslehre an die Universität Erfurt, wo er auch Beauftragter der Staatswissenschaftlichen Fakultät für das Professional School Project war, das in die Gründung der damaligen Erfurt School of Public Policy mündete. Der Sozialdemokrat wurde 2009 zum Staatssekretär im Thüringer Justizministerium unter Minister Dr. Holger Poppenhäger ernannt. Im Dezember 2014 schied er aus dem Amt und nahm seine wissenschaftliche Tätigkeit wieder auf.