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Resozialisierung von Gefangenen wird weiter gestärkt

27/2018

Justizminister Dieter Lauinger hat heute den Vertretern der Grone gGmbH, des Berufsfortbildungswerkes GmbH (bfw) und des Horizont e.V., die vom Ministerium mit der Durchführung Professionelle Übergangsmanagement für Inhaftierte und Haftentlassene in Thüringen (PÜMaS) beauftragt wurden, die Zuwendungsbescheide übergeben.

Alle aktuellen Informationen zu PÜMaS vor Ort und zur inhaltlichen Ausgestaltung sind auf der Homepage des Thüringer Justizvollzug sowie auf Facebook „PÜMaS Thüringen“ zu finden.

Thüringens Justizminister Dieter Lauinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) hat heute den Vertretern der Grone gGmbH, des Berufsfortbildungswerkes GmbH (bfw) und des Horizont e.V., die vom Ministerium mit der Durchführung Professionelle Übergangsmanagement für Inhaftierte und Haftentlassene in Thüringen (PÜMaS) beauftragt wurden, die Zuwendungsbescheide übergeben. „Das Ziel des vollzuglichen Übergangsmanagements ist es, Inhaftierten den Übergang in die Freiheit zu erleichtern und resozialisierungsfördernde Lebensbedingungen zu schaffen. Dies kann maßgeblich zur Legal- und Sozialbewährung beitragen und das Rückfallrisiko senken. PÜMaS ist damit aktiver Opferschutz“, sagte Lauinger. „Gerade am Übergang und in der ersten Zeit nach der Haft besteht ein großer Hilfebedarf, da häufig die bestehenden sozialen Gefüge, wie Wohnraum, Beschäftigung und familiäre Anbindungen im Haftverlauf verloren gegangen sind.“ Der Unterstützungsbedarf wird bereits zu Beginn der Haftstrafe ermittelt und im Vollzugs- und Eingliederungsplan festgeschrieben. Im Verlauf des Vollzugs dienen bestimmte Maßnahmen, zum Beispiel Qualifizierungsmaßnahmen, Therapie- und Beratungsangebote, der Vorbereitung auf das Leben nach der Entlassung. Die Förderung der Träger der freien Straffälligenhilfe im Bereich von PÜMaS beträgt in diesem Jahr 520.000 Euro, im kommenden Jahr 600.000 Euro. „Damit können wir PÜMaS nun thüringenweit anbieten“, so Lauinger mit Blick auf die große Nachfrage der Gefangenen nach diesem Angebot. Mit PÜMaS wurde 2016 eine Versorgungslücke für Inhaftierte und Haftentlassene geschlossen, die bis dahin ohne nachgehende Unterstützung in Freiheit entlassen wurden. Die Zahlen bei Haftentlassung zeigen, dass in der Pilotphase 2016 und 2017 über PÜMaS mehr als vier Fünftel der Klienten Wohnraum beschafft und bei nahezu allen eine gewisse finanzielle Sicherheit hergestellt werden konnte. Das Übergangsmanagement wurde zur Optimierung des Beratungsangebotes Anfang des Jahres 2018 in freie Trägerschaft übergeben, weil für eine gelingende Betreuungsarbeit eine Vernetzung mit anderen Unterstützungs- und Hilfeangeboten unabdingbar ist. Frank Mansius, Geschäftsführer der Grone-Bildungszentren Thüringen GmbH -gemeinnützig-: „Grone hat als Bildungsträger eine lange Tradition in der beruflichen Qualifizierung. In den vergangenen zehn Jahren haben wir in unserer Arbeit, nicht zuletzt in unserer Bildungsarbeit in der JSA Arnstadt und in der JVA Untermaßfeld, festgestellt, dass viele Menschen mehr brauchen als ‚nur‘ Bildung. Sie brauchen zusätzlich engagierte Unterstützung, um ihr Leben meistern zu können. Unsere tägliche Arbeit mit Menschen, die Unterstützungsbedarf in vielen Bereichen haben, hat uns gezeigt, wie es gelingen kann, auch diese Menschen für ein selbstbestimmtes Leben zu befähigen. Insofern war es ein logischer Schritt, uns gemeinsam mit dem bfw für die Trägerschaft von PÜMaS zu bewerben. Wir bringen sowohl die Erfahrungen in der Arbeit mit Inhaftierten, Haftentlassenen und anderen Menschen mit komplexen Problemlagen als auch die Kenntnisse des Arbeitsmarktes und seiner Herausforderungen mit. Wir haben engagierte Mitarbeiterinnen, die mit einer hohen Motivation mit den Menschen arbeiten.“ Uwe Bonig, Geschäftsbereichsleiter Berufsfortbildungswerk GmbH (bfw): „Gemeinsam mit den Grone Bildungszentren und Horizont e.V., hat sich die Berufsfortbildungswerk GmbH (bfw) der Aufgabe gestellt, Inhaftierten und Haftentlassenen zu einem Start in ein straffreies Leben zu verhelfen und den Resozialisierungsprozess zu unterstützen und zu begleiten. Mit dem Konzept des Professionellen Übergangsmanagement für Inhaftierte und Haftentlassenen in Thüringen – PÜMaS, wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmenden die Herstellung sozialer Rahmenbedingungen erreichen. Die Sicherung bzw. Schaffung von Wohnraum, die Sicherung der finanziellen Grundversorgung, die Unterstützung der Haftentlassenen bei der Stabilisierung ihrer Lebenssituation und die Integration in Beschäftigung oder Ausbildung sind hierbei die Eckpfeiler funktionierender Resozialisierung. Aus unserer über 25jährigen Erfahrung in der Arbeit mit Straffälligen, zuletzt in der JVAen Suhl-Goldlauter, Tonna und Hohenleuben, wissen wir, wie diese Arbeit gestaltet werden kann, damit sie erfolgreich wird.“ Rene Kübler, Geschäftsführer HORIZONT e.V.: „Der HORIZONT e.V. ist bereits seit 25 Jahren in Nordthüringen im Bereich der Jugendkonflikthilfe und Straffälligenhilfe tätig. Wir sind davon überzeugt, mit der frühzeitigen und nachhaltigen Begleitung im Rahmen des Projektes PÜMaS zur Reintegration Inhaftierter und Haftentlassener, eine Lücke im Bereich der bisherigen Betreuung Straffälliger schließen zu können. Der HORIZONT e.V. freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Grone Bildungszentrum GmbH, dem Berufsfortbildungswerk GmbH, den Thüringer Haftanstalten, sowie allen Kooperationspartnern und Netzwerkspartnern im Nordthüringer Raum.“

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