Thüringen ist daher Mitantragsteller der Initiative „Deutschkurse für Migrantinnen und Migranten erneuern“, die morgen im Bundesrat diskutiert wird. „Sprache ist die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und für den Zugang zu Studium, Ausbildung und Arbeit“, so Lauinger. „Um sich die Sprachkenntnisse anzueignen, sind gute Rahmenbedingungen sowie bedarfsdeckende staatliche Angebote und Hilfen unerlässlich.“
Ziel der Entschließung sei es, die Voraussetzungen zum Erlernen der deutschen Sprache für alle Migrantinnen und Migranten zu optimieren. Die bestehenden Kursangebote zur Basis- und berufsbezogenen Sprachförderung sollen systematisiert und stärker aufeinander abgestimmt werden. Zudem soll der Zugang zu den Kursen schneller und unbürokratischer ermöglicht werden. Weiterhin schlagen die antragstellenden Länder in der Entschließung vor, die Angebote stärker an den Zielgruppen auszurichten und die Qualität der Angebote zu verbessern.
Thüringen hat mit dem Sprachförderprojekt „Start Deutsch“ die unzureichenden Angebote des Bundes verbessert. 2017 fanden in Thüringen 99 Kurse mit rund 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. 2018 fanden 108 Kurse statt, an denen rund 1.600 Migrantinnen und Migranten teilnahmen. „Dies zeigt, dass es eine erhebliche Nachfrage gibt, die durch die Bundesprogramme bei Weitem nicht abgedeckt wird. Hier ist der Bund gefragt, seiner Finanzierungsverantwortung umfassender als bisher nachzukommen“, fordert Lauinger. Und auch europäischen Unionsbürgerinnen und -bürgern soll ein Anspruch auf Teilhabe an den Sprachkursen eingeräumt werden. Außerdem fordern die antragstellenden Länder, dass die Sprachkurse des Bundes auch für Personen ohne so genannte „gute Bleibeperspektive“ geöffnet werden sollen.
„Auch Geduldete und weitere Personen, die keinen Zugang zu Integrationskursen haben und der Schulpflicht nicht mehr unterliegen, bleiben oftmals lange Zeit in Deutschland. Es ist im Sinne unserer Gesellschaft, dass diese Personen nicht ausgegrenzt werden und perspektivlos sind und bleiben. Das Erlernen der deutschen Sprache sollte unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus und ihres Herkunftsstaates allen Migrantinnen und Migranten ermöglicht werden. Ich hoffe, dass die Bundesregierung die vielfältigen und guten Vorschläge der Entschließung aufgreift“, sagt Minister Lauinger abschließend.
Bundesrat: Deutschkurse müssen ausgeweitet werden
„Das Erlernen der deutschen Sprache ist das A und O einer gelingenden Integration“, sagt Thüringens Migrationsminister Dieter Lauinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). „Dies ist die Quintessenz aller meiner Besuche bei den verschiedenen Organisationen, Initiativen und Projekten.“