„Die JVA Tonna bietet mit ihren sechs Hafthäusern und ihrer Fläche von 15,5 Hektar zahlreiche Möglichkeiten für den modernen, am einzelnen Gefangenen orientierten Justizvollzug“, sagte Meißner. „Ich bin beeindruckt von der breiten Palette an Behandlungsangeboten der Anstalt.“ Diese reichen von verschiedenen Arbeitsbetrieben und einem großen Gewächshaus über Andachtsraum, Bibliothek und Turnhalle hin zu Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Kompetenzen und einzeltherapeutischen Maßnahmen. Darüber hinaus befindet sich in Tonna zentral für den Thüringer Justizvollzug die Sozialtherapeutische Abteilung für erwachsene Straftäter und die Substitutionstherapie. In der Sicherungsverwahrung sind zudem Straftäter untergebracht, die nach Verbüßung ihrer Haftstrafe weiterhin als Gefahr für die Allgemeinheit eingestuft werden.
„Alle Formen des Justizvollzugs gehören zu einer umfassenden Konzeption für die Resozialisierung straffällig gewordener Menschen. Insgesamt geht es darum, die Gefangenen auf ein straffreies Leben nach der Entlassung vorzubereiten“, so Meißner. „Erfolgreiche Behandlung ist allerdings nur möglich, wenn der Gefangene daran mitwirkt. Die Bereitschaft und Einsicht, dass sich die Mitwirkung an Behandlungsmaßnahmen lohnt, ist zu fördern und – falls notwendig – zu wecken.“
Strafvollzug in diesem Sinne stelle eine große personelle und finanzielle Aufgabe dar. „Die Bediensteten müssen dabei zunehmend Gefangene mit multiplen Problemen betreuen, darunter psychische Störungen und Drogensucht. Dafür bringen sie einen enormen Einsatz auf, wofür ihnen unser höchster Respekt und Dank gilt. Mit jeder Minute dienen sie unmittelbar den berechtigten Schutzinteressen der Gesellschaft, denn Resozialisierung ist der beste Opferschutz.“