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Bund-Länder-Delegation auf Gedenkreise in Auschwitz anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktages für Sinti und Roma

35/2023
Erstellt von Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz

Auf Einladung des Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma, Mehmet Daimagüler, sowie der Antiziganismusbeauftragten und Migrationsministerin des Freistaats Thüringen, Doreen Denstädt, wird am 1. und 2. August eine Bund-Länder-Delegation eine Gedenkreise anlässlich des Europäischen Holocaust-Gedenktages für Sinti und Roma nach Auschwitz absolvieren.

Zur Erinnerung an die bis zu 500.000 ermordeten Sinti und Roma, die im nationalsozialistisch besetzten Europa ermordet wurden, hat das Europaparlament im Jahr 2015 den 2. August zum Europäischen Gedenktag erklärt. Die Delegation wird unter anderem an der zentralen Gedenkfeierlichkeit des Zentralrates der deutschen Sinti und Roma an der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau teilnehmen, das Auschwitz-Museum besuchen, mit Holocaustüberlebenden sowie mit jungen Angehörigen der Minderheit ins Gespräch kommen.

Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland, erklärt dazu:

„Gedenkstunden wie in Auschwitz sind wichtig, für die Community wie für die Mehrheitsgesellschaft. Sie dürfen aber staatlicherseits nicht ritualisierend und die Vergangenheit in einem politischen Vakuum einmauernd abgehalten werden. Wenn wir die Lehren aus der Vergangenheit ernst nehmen wollen, müssen wir über den alltäglichen Antiziganismus in unseren Tagen sprechen. Wir müssen über den Antiziganismus auf der Straße und auf Behördengängen sprechen. Wir müssen über die Kriminalisierung einer ganzen Ethnie durch die unsäglichen Clan-Kriminalitätskonzepte sprechen. Wir können nicht reinen Herzens die ermordeten Sinti und Roma in Auschwitz ehren und die Lebenden entehren. Wir können nicht die Opfer achten und ihre Kinder, Enkel und Urenkel verachten.“

Doreen Denstädt, Thüringer Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz und Beauftragte gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Sintizze sowie Roma und Romnja in Thüringen, ergänzt abschließend:

„Der grausame Massenmord der Nationalsozialisten ist 78 Jahre vergangen und die Zeitzeugen werden Jahr für Jahr immer weniger. Umso mehr braucht es eine lebendige Gedenk- und Erinnerungskultur, um aus der eigenen Vergangenheit zu lernen, damit wir den Rassismus und Antiziganismus wirksamer bekämpfen können. Der Europäische Holocaust-Gedenktag trägt besonders zu dieser lebendigen Erinnerungskultur bei und macht den Völkermord an den Sinti und Roma sichtbar, der viel zu lang aus dem historischen Gedächtnis verdrängt wurde. Er ermöglicht Gedenken, Erinnerungen und Begegnung sowie den Austausch vor Ort. Darauf freue ich mich und danke besonders dem Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma und der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau für die Ausrichtung der jährlichen Gedenkfeierlichkeiten.“

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