Sie betonte in diesem Zusammenhang auch, wie wichtig der so genannte Spurwechsel für Asylbewerber sei, der ebenfalls kommen wird und für den sich die Thüringer Landesregierung stark gemacht hatte. „Der Spurwechsel kennt nur Gewinner: Die Asylbewerberinnen und Asylbewerber bekommen eine Aufenthalts- und Integrationsperspektive, die Unternehmen bekommen die benötigten Arbeitskräfte und die Volkswirtschaft bekommt Steuerzahlerinnen und Steuerzahler“, sagte Denstädt.
Der Bundesrat hat am heutigen Freitag abschließend das neue Gesetz sowie Verordnungen dazu gebilligt. Das Gesetz sieht eine deutlich erleichterte Einwanderung für qualifizierte Arbeitskräfte aus Staaten außerhalb der EU vor. Kern des Gesetzes ist unter anderem ein Punktesystem, über das Menschen, die noch kein konkretes Arbeitsplatzangebot haben, aber Potenzial für den Arbeitsmarkt mitbringen, einwandern können. Zu den Punkte-Kriterien gehören etwa Deutsch- und Englischkenntnisse, Berufserfahrung und Deutschlandbezug.
Außerdem wird es weniger bürokratische Hürden für Menschen mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung und einen im Ausland erworbenen und dort staatlich anerkannten Berufsabschluss geben.
Denstädt hob hervor, dass derartige Abschlüsse künftig nicht mehr zuvor in Deutschland anerkannt werden müssten. „Das ist ein großer Fortschritt, denn er bedeutet weniger Bürokratie und damit kürzere Verfahren“, so die Ministerin.
Deutschland begebe sich damit auf den gleichen Pfad wie die erfolgreichen Einwanderungsländer Kanada, Neuseeland und Australien. „Wir haben von den besten Ländern gelernt, um im Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen zu können“, sagte die Ministerin.
Beim Spurwechsel können Asylbewerberinnen und Asylbewerber, die bereits arbeiten oder ein Jobangebot als Fachkraft haben, und die einen anerkannten Berufsabschluss vorweisen können, ihren Asylantrag zurückziehen und eine Aufenthaltserlaubnis beantragen. „Damit erhalten die bereits hier lebenden qualifizierten Personen eine Chance auf dauerhafte Integration und Beschäftigung“, so Denstädt.