Denstädt hatte in der vergangenen Woche unter anderem die Europäische Kommission, die Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (Eurojust) und die Agentur der Europäischen Union für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Strafverfolgung (Europol) besucht. Inhalt der Gespräche war unter anderem die Koordination grenzüberschreitender Strafverfahren. „Dabei gewinnt die gesamteuropäische Zusammenarbeit immer mehr an Bedeutung. Wir prüfen die Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung von Verfahren im internationalen Kontext.“
Die enge Verbindung zwischen der Thüringer Justiz und Eurojust führte kürzlich zu einem großen Erfolg. Ein Thüringer Staatsanwalt hatte im September vergangenen Jahres bei Eurojust um Unterstützung in einem Fall gebeten. Im Juni dieses Jahres konnten die Tatverdächtigen gefasst werden. „Dies ist ein sehr gutes Beispiel für Sinn und Notwendigkeit der europäischen Kooperation“, so Denstädt. „Nach harter Arbeit konnte ein Ermittlungserfolg in einem Betrugsfall mit einem Gesamtschaden in dreistelliger Millionenhöhe erzielt werden.“
Die Staatsanwaltschaften in Thüringen stehen in regem Austausch mit Eurojust. Die Behörde leistet nicht nur in komplexen Großverfahren Hilfe, sondern ist auch zuverlässige Ansprechpartnerin bei Anfragen beispielsweise im Zusammenhang mit der Stellung von Rechtshilfeersuchen oder Benennung der zuständigen Ansprechpartner in den Mitgliedstaaten. Die Vernetzung und Organisation von Eurojust ermöglichen dabei kurze Antwortzeiten. Jeder Mitgliedstaat der Europäischen Union stellt bei Eurojust einen sogenannten Desk. Die Mitglieder des deutschen Desks können unmittelbar mit ihren europäischen Amtskollegen in Kontakt treten, um die Kompetenzen zu bündeln, ein lösungsorientiertes Vorgehen abzustimmen und die jeweiligen Zuständigkeiten zu bestimmen.