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Psychologische Betreuung soll Gewalt verhindern und Integration ermöglichen Thüringen unterstützt bessere Versorgung traumatisierter Geflüchteter

15/2025
Erstellt von Thüringer Ministerium für Justiz, Migration und Verbraucherschutz

Im Rahmen der 20. Integrationsministerkonferenz (IntMK) hat sich Thüringens Justiz- und Migrationsministerin Beate Meißner deutlich für eine Stärkung der psychosozialen Versorgung von Geflüchteten ausgesprochen.

„Frühzeitige Hilfe kann nicht nur Integration ermöglichen, sondern auch Gewalt verhindern“, betont Meißner. „Viele Geflüchtete bringen schweres seelisches Gepäck mit – und wir können nicht erwarten, dass sie ohne Hilfe in einem neuen Land Fuß fassen. Wer Integration will, muss auch in psychische Gesundheit investieren.“

Thüringen hat zwei entsprechende Beschlussvorschläge der Konferenz unterstützt, die unter anderem eine einfachere Genehmigung von Therapien, eine bessere Ausstattung der Versorgungseinrichtungen und mehr Sensibilität bei Beratungsangeboten fordern.

Konkret fordern die Länder:

  • eine gesetzliche Vereinfachung des Zugangs zu psychotherapeutischer Behandlung im Asylbewerberleistungsgesetz,
  • eine bessere finanzielle Unterstützung der Länder durch den Bund,
  • den Einsatz neuer, niedrigschwelliger Erkennungs- und Interventionsmethoden,
  • mehr Schulung und Sensibilisierung für psychosoziale Themen bei Beraterinnen und Beratern der Migrationsdienste.

Meißner unterstreicht, dass Thüringen mit den Psychosozialen Zentren in Erfurt und Jena bereits wichtige Angebote geschaffen hat, diese aber an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Vor allem die Sprachmittlung bleibe ein drängendes Problem, das strukturell gelöst werden müsse. Der Freistaat unterstützt solche Angebote durch Integrationsmittel im Haushalt und das Landesprogramm Dolmetschen.

„Die tragischen Gewalttaten der vergangenen Monate – wie etwa in Aschaffenburg – haben uns vor Augen geführt, dass psychische Erkrankungen unter Geflüchteten zu realen Gefahren für andere werden können. Wenn wir nicht frühzeitig helfen, drohen fatale Folgen. Die psychische Beratung kann dabei auch eine Kontrollfunktion haben“, so Meißner abschließend.

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